Der Deutsche Radfahrer-Bund hatte in den Grenzen des Deutschen Reiches nach seiner Gründung am 18. Januar 1871 in Versaille seine Untergliederungen in Gaue eingeteilt. Diese Be-zeichnung, die schon im alten Ägypten Verwendung fand, wurde möglicherweise aus patriotischen Gründen ge-wählt.
Wahrscheinlich waren die lokalen Akteure in den schon bestehendenen Radfahrer-Ver-eine maßgeblich daran be-teiligt, wer zu welchem Gau gehören wollte, da die Größe der Gaue und Bezirke sehr unterschiedlich eingeteilt wa-ren. Traditionsgemäß gab es in bestimmten Gebieten mehr Interesse am Radfahren/ -sport, als in anderen. Au-ßerdern war der Bund aus einer Fusion vorher "sich feindlich gegenüberstehender Brüder" hervorgegangen, bei der auf die Befindlichkeit des anderen stark Rücksicht ge-nommen werden musste, um das Gesamtprojekt nicht zu gefährden. Es galt also immer, Kompromisse zu schließen!
Der Deutsche Radfahrer-Bund hatte auf dem deutschen Reichsterritorium 36 Gaue etabliert. Acht Gaue lagen auf dem deutschsprechenden Territoriums Österreichs. Weitere 8 Vertretungen des D. R.-B. waren in russischen Städten und eines war in der deutschsprechenden Schweiz, in Zürich, angesiedelt.