Zeichnung  von   Willi Beyer, der 1996 mit 80 Jahren nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist.

Radsport in  Brandenburg  nach  dem  II.  Weltkrieg

(erstmals geschrieben 2016)

Auf den nächsten Seiten wird über die Ergebnisse im Straßen-fahren von Sportlern, der  Sektion Radsport von Motor Süd, berichtet. Die Seiten tragen die Nachnamen der Fahrer, die in den Ergebnislisten erwähnt wurden. Es werden für den historischen Kontext immer die Titelseiten der Radsportzeitschriften abgebil-det, in denen die Artikel mit den Ergebnissen abgedruckt waren.

Der Verein Ballsportclub (BSC) 05 Brandenburg wurde 1905 gegründet und hat inzwischen seinen runden  110 Jahren gebührend gefeiert. Aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg waren mir bisher keine konkreten sportlichen Aktivitäten der Radsportler Brandenburgs, außer jenem zweimaligen Sieg bei Rund um Berlin  von Gustav Gräben, bekannt. Kein Wunder sage ich heute, denn die Radsportsparte ist  bei der BSG Traktorenwerk, ab 1952 in BSG Motor Süd unbenannt, eine Neugründung gewesen. Radsportler aus Vereinen, die ehemals in Brandenburg a.d.H. bestanden, fanden sich in dem nun einzigen Radsportverein der Stadt wieder zusammen.  Nach dem 2. Weltkrieg fiel mir der Name Ausgust Steguhn auf, der noch an einigen Senioren-Rennen teilnahm. Er war Schuster und wohnte in der Mühlentorstraße und engagierte sich in der Vereinsführung und war im fortgeschrittenen Alter noch viele Jahre  Kassierer der Vereinsbeiträge bei "Süd". Auch die Namen Otto Gierth, Otto Flügge und Heinz Glagow fand ich. Inzwischen hat sich der Schleier, welcher sich über rund 50 Jahre Brandenburger Radsportgeschichte vor 1945 gelegt hatte, durch viele Gespräche und das Durchstöbern von altem Bild- und Textquellen weiter gelichtet. Auf der  Seite "Historisches - Radsport in Brandenburg ab 1883" werden die bisherigen Erkenntnisse abgehandelt.

Eine besondere Erwähnung soll hier noch Rudi Kirchhoff finden. Der gebürtige Brandenburger und gelernte Bäcker, war ein Spitzenfahrer in der jungen DDR bis Ende der 50er Jahre. Er fuhr nach dem 2. Weltkrieg  aber nie für den Verein in seiner Heimatstadt Brandenburg, da er früh  den Polizeidienst in Berlin antrat.

Dort schloss er sich zunächst der RV Semper an und fuhr später für den SC Dynamo Berlin, dem Club der Deutschen Volkspo-lizei. Er hat viele große Rennen gewonnen und war Teilneh-mer der Friedensfahrt 1952. An ein DDR-Auswahlrennen 1951 in seiner Geburtsstadt soll hier erinnert werden.

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© Dr. med. Fritz Baars