1933 wurde der 1884 gegründete Bund Deutscher Radfahrer (B.D.-R.) aufgelöst und dafür der „Deutsche Radfahrer-Verband“ (DRV) gegründet, aus dem 1938 das Fachamt 15 des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen hervorging. Weitere Verbände wurden verboten und Führungspositionen zunehmend nach dem Arier-Paragraph besetzt. Auch Sprache und Begriffe änderten sich. z.B.: „Bann“ dann auch „Bann-Meister-schaft".
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Von den 6 in Brandenburg 1932 noch existierenden Radsportvereinen verblieben bis 1944 noch zwei! Für 1945 sind im Brandenburger Anzeiger keine Aktivitäten im organisierten Radsport mehr dokumentiert.
1931/32
Bund Deutscher Radfahrer, Ortsvertreter Fritz Sauter, Trauerberg 1a (kein Verein)
Nachfolgend werden die mir im Brandenburger Anzeiger (BA.) 1933 bis 1945 aufgefallenen Berichte und sonstige Meldungen über Radsport in der Region und gelegentlich darüber hinaus dokumentiert.
1933 wurde der 1884 gegründete Bund Deutscher Radfahrer (B.D.-R.) aufgelöst. Es wurde der „Deutsche Radfahrer-Verband“ (DRV) etabliert, aus dem 1938 das Fachamt 15 des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen hervorging. Weitere Verbände wurden verboten und Führungspositionen nach dem sogenannten Arier-Paragraph besetzt. Auch Sprache und Begriffe änderten sich nach und nach durch „Germanisierung“; z.B.: „Bann“ dann auch „Bann-Meisterschaft“. Bedeutet u.a. „Ein bestimmtes Gebiet, eine Gemarkung", in der Zeit des Nationalsozialismus eine "Gliederungseinheit der Hitlerjugend und in der SS“
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Nachrichten und Radsportergebnisse von 1933 bis 1944 (1945) in Brandenburg:
1933
BA. Nr.114, Di., 16.5.1933: Die Straßenfahrer des Radfahrvereins „Brennabor“ 1891 hielten ihre erste diesjährige Prüfung ab als 30 km-Zeitfahren. Der Sieger Drange zeigte eine gute Form, und es sollte ihm möglich sein, seinen Verein auch bei auswärtigen Starts ehrenvoll zu vertreten.
Ergebnisse:
1. Drange 00:51.40 Std.,
2. Hilgert 01:01.10 Std.,
3. Behring 01:01.20
„Rund um Brandenburg 1933“
BA. Nr.119, Mo., 22.5.1933: Die Vereinigung Brandenburger Rennfahrer 1910 (D.R.U.) veranstaltete die 125 km Rad-zuverlässigkeitsfahrt. Start vor dem Altstädtischen Schützenhaus, Ziel vor dem Krematorium. Strecke: Brandenburg-Brielow-Marzahne-Mützlitz-Gräningen-Bamme-Rathenow-Premnitz-Pritzerbe-Fohrde-Brandenburg wird zweimal durchfahren. Am Start versammelten sich 48 Fahrer. Die A/B-Klasse musste der C-Klasse 3 Min. Vorsprung geben. In Rathenow schlossen die A/B-Fahrer nach 48 Min. Fahrzeit zur C-Gruppe auf. Bis Brandenburg blieb das Feld fast geschlossen und beendete die erste und nach 1:42 Std. In der 2. Runde wurde vermehrt gekämpft. Hinter Brielow kam es zu einem Massenstutz von 8 Fahrern, der jedoch glimpflich abging. Alle konnten das Rennen fortsetzen und schlossen vorn wieder auf. Bei der zweiten Fahrt durch Rathenow waren noch 38 Fahrer beieinander. Hinter Rathenow machte Berliner Scholz einen energischen Vorstoß, wurde aber in Döberitz wieder eingefangen. Kurz vor Pritzerbe ereignete sich wieder ein Sturz von 7 Fahrern, bei dem P. Marschall einen Rahmenbruch erlitt und danach aufgab. In Fohrde schlossen die anderen gestürzten Fahrer wieder vorn auf. Am Fohrder Berg wurden mehrere Vorstöße gefahren und die Vorentscheidung herbeigeführt. Die Spitze riß ausein-ander. Am Vorwerk Hinnenburg stürzte nochmals ein Fahrer, sodass schließlich die Spitz mit 12 Fahrern zum Endkampf rüstete. Zahlreiche Zuschauer hatten sich am Ziel eingefunden und sahen den spannenden Endspurt, den der Berliner Maguhn gewann.
Ergebnisse:
1. Hans Maguhn 3:28.20 Std. (B.R.C. „Werner“ Berlin),
2. Artur Kaßner (B.R.C. „Endspurt“ Berlin),
3. Günter Passenheim (R.V. Mima-Nord),
4. Heinz Springer (B.R.C. „Endspurt“ 1913),
5. Otto Gierth (V.B.R. 1910)
BA. Nr.159, Mo., 10.7.1933: Der Radrennklub „Endspurt“ 1913 veranstaltete am gestrigen Sonntag auf der Strecke Brandenburg-Rathenow-Brandenburg ein 65 km Mannschaftszeitfahren, um den „Endspurtwanderpreis“ (erste Wiederholung). Start um 7:10 Uhr am Altstädt. Schützenhaus im Abstand von 5 Min. Es waren 5 Senioren- und 1 Jugendmannschaft angetreten. Alle Mannschaften fuhren ab Start ein scharfes Tempo. Leider war ein Fahrer des Titelverteidigers „Endspurt“ 1913“ nicht am Start erschienen und ein anderer stürzte bald nach dem Start, so dass diese Mannschaft von Anbeginn stark benachteiligt war. Auch die Mannschaft von Möwe Nowawes, die an der Wende die beste Zeit hatte, wurde durch Unfall eines Fahrers außer Gefecht gesetzt.
Ergebnisse:
1. R.R.C. Lichterfelde 1897 1:42.50 Std. (Brendel, Trubach, Kübler, Zebitz),
2. R.R.C. „Endspurt“ 1913 1:43.23 Std. (Springer, Müller, Schnez) 1.Mannschaft,
3. Vereinigung B. R. 1910 1:44.20 Std. (O. und P. Marschall, Gierth, Resener)
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1934
Der „Erste Schritt“ für Radfahrer
BA.Nr.105, Mo., 7.5.1934: Die Ortsgruppe Brandenburg des Deutschen Radfahrerverbandes verlängert die Anmeldefrist für das Rennen „Der Erste Schritt“ bis Mittwoch, den 9. Mai, 19 Uhr.
Gleichzeitig zu dieser Erstlingsprüfung wird auf der gleichen Strecke (BRB-Mötzow-Butzow-Gortz-Bagow-Päwesin-Weseram-Klein-Kreutz-BRB) ein Werberennen für Fahrer über 19 Jahren ausgetragen, an dem sich jeder Brandenburger Radfahrer beteiligen kann. Ausgenommen sind lediglich solche Fahrer, die bereits auswärtige Rennen bestritten haben. Gestartet wird an der neuen Schleuse um 8:30 h. Das Ziel ist an der Hutfabrik, wo die Fahrer gegen 9:45 h erwartet werden. Meldungen sind zu richten an Otto Köpp, Gr. Gartenstraße 32 bis 9. Mai um 19 Uhr.
Der "Erste Schritt"
BA.,Nr.110, Mo., 14.5. 1934: Der „Erste Schritt“ der Radfahrer, Werbe-Veranstaltung des Deutschen Radfahrer-Verbandes am gestrigen Sonntag veranstaltet der V.B.R 1910 als Ausrichter für den D.R.V. auf der etwa 35 km langen Strecke (BRB-Mötzow-Butzow-Gortz-Bagow-Päwesin-Weseram-Klein Kreutz-BRB) war ein voller Erfolg. Der Start erfolgte um 8 Uhr. 28 Fahrer hatten ihre Meldung abgegeben.
Ergebnis:
1. Hans Sawatzky 1:00.30 Std., 2. Karl Gülde 1:00.31 Std., 3. Bruno Mattusch, 4. Erich Köppen.
1. Friedrich Marquardt 1:02.42 Std., 2. Erich Schütze 1:02.43 Std., 3. Robert Schulz 1:02.44 Std.
Ergebnis: 1. Otto Marschall 53:36 Min., 2. Paul Marschall 5:06 Min., 3. Otto Gierth 55:07 Min.
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1934/35
Willi Hilgert, Deutsches Dorf 16, Vereinslokal „Kaeglers Vereinshaus“ Steinstraße 9
1935
Ein großer Radsporttag in Brandenburg
Der Berliner POGODA gewann das Jubiläumsrennen der Vereinigung Brandenburger Rennfahrer 1910
BA.,Nr.174,Mo.,29.7.1935: Olympia 1936 rückt immer näher. In allen Fachämtern des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen rüstet sich die Jugend auf dieses gigantische Ereignis vor. Sport gibt Kraft, erhält gesund, macht jung. Sport sei im dritten Reich nicht Sache des einzelnen, sondern vielmehr Sache des gesamten Volkes. Die Brandenburger Rennfahrer Vereinigung 1910 veranstaltete unter diesem Gesichtspunkt sein 25jähriges Stiftungsfest mit einem 185 km Rennen am 28. Juli, das vom D.R.B. genehmigt wurde.
Es erfolgte eine Rekordmeldung von 235 Fahrern. Schon am Abend vorher waren 100 Fahrer und auch der WA des Bezirkes I, Berlin und Potsdam eingetroffen. Am Sonntag rieselte es unaufhörlich und trotzdem, besser gerade deshalb wurde das Rennen durchgeführt, denn „die sportgestählte Jugend ist hart, stahlhart, so muss es auch sein“. Es wurde in mehreren Gruppen gestartet. Interessant war, wie die Fahrer mit Ausdauer, Zähigkeit und Verbissenheit gegen Wind, Regen und Anhöhen ankämpften – eine beachtliche Leistung der Jungs bei dieser Unwetterfahrt. Gegen Mittag klarte das Wetter auf, sodass es noch einen schönen Ausklang am Altstädtischen Schützenhaus mit einer kurzen Siegesfeier gab. Der D.R.B. überreichte der rührigen Vereinigung Brandenburger Rennfahrer 1910 eine Erinnerungsschleife.
Der Start erfolgte morgens um 8 Uhr in zwei Gruppen. Die B-Fahrer mussten den C-Fahrern 4 Min. Vorgabe gewähren. In den Schwarzen Bergen hinter Brandenburg wurden bereits die ersten abgefallenen C-Fahrer von der B-Spitze eingeholt. Erste Reifen- und Schaltungsschäden forderten ihre Opfer. Der B-Fahrer DANIELEWICZ war in der Nachführarbeit sehr aktiv, musste aber das Feld bald davon ziehen lassen. Um 8:57 Uhr erreichte die Spitze der C-Fahrer Rathenow. Mit leichtem Rückenwind wurde auf der Rückfahrt ein hohes Tempo angeschlagen. Etwa 60 Fahrer erreichten Brandenburg gegen 9:37 Uhr. Die B-Verfolger hatten hier auf die Spitze der C-Fahrer 2 Min gut gemacht. Wohlbrück, wie auch Kroll und Pogoda (alle Berlin) fuhren sehr aktiv. Bei Gräningen ereignete ein Massensturz in den auch P. Marschall verwickelt war. In der zweiten Runde wurde die C-Spitze von den verzweifelt tretenden B-Fahrern eingeholt. Um 11:23 Uhr passierte eine 19 Mann Spitzengruppe Brandenburg. An der Brielower Brücke wurde es ernst. Schinske-Berlin, und leider auch der Brandenburger Drange, der sich vorn tapfer in der Spitze behauptet hatte, erlitten in Höhe des Havel-Sportplatzes Reifenschaden. Die Spitzengruppe wurde nun immer kleiner. In Marzahne waren noch 9 Mann vorn. Kriegel kommt in Gräningen zu Fall und blieb zurück. Um 12:13 Uhr erreichen noch 7 Fahrer gemeinsam Rathenow, nach einer Fahrt durch die Dörfer an der Strecke, wo sich viele Zuschauer versammelt hatten. Dort bildete sich nun eine Verfolgergruppe besonders auf Initiative von Drange. Diese kam bis auf 2 Min. an die Führenden heran. Am Fohrder Berg schmilzt die Spitzengruppe weiterzusammen. Am Ziel, vor einer imposanten Zuschauerkulisse von etwa 2000 Menschen, lieferten sich Führenden nun einen scharfen Endkampf, der von Pogoda sicher gewonnen wurde nach einer Fahrzeit von 5:15.10 Std.
Auch bei den Eichenkranzfahrern wurde trotz des schlechten Wetters tapfer um Sieg und Platz gekämpft.
Ergebnisse:
1. Max Pogoda 5:15.10 Std. (Berlin),
2. Erich Gräbner (Brennabor-Brandenburg),
3. Erich Adam (Weißensee-Berlin),
4. Willi Kroll (Grün-Weiß Berlin), 5. Walter Gallinge (Endspurt), 6. Fritz Haack (Endspurt) alle dicht auf, 7. Rudi Latuschinski 5:17.10 Std., 8. Richard Drange (Brandenburg).
Eichenkranzfahrer: 1. Helmut Krause 3:35.30, 2. Karl Wendt, 3. Rudolf Zier,
1936
Aus dem Einwohnerverzeichnis für 1936/37 von Brandenburg
Im Jahrgang 1936 gibt es kaum lokale Radsportnachrichten. In Nr. 1 findet sich ein Bild von den erfolgreichen Berufsfahrern Kilian/ Vopel. Bis Ende August sind die Sportseiten gefüllt von den Nachrichten und Berichten der Olympischen Spiele in Deutschland: Winter Garmisch-Partenkirchen, Sommer Berlin. Goldmedaillen im Radsport: Sprint Toni Merkens, Tandem Ihbe/Lorenz (Bild). Es wird über Dt. Meisterschaft im Straßenfahren (Amateure, Profis) in Chemnitz und die WM in Bern berichtet: Amateure Edgar Buchwald/Schweiz über 145 km, Profi. Antoni Magne über 220 km auf dem Bremgarten-Kurs.
Kurzmeldung Es wird die Durchführung von Bezirksmeisterschaften im Straßenradsport in Deutschland angekündigt. Ergebnisse werden nicht gemeldet
Bericht über Fernfahrt Berlin-Warschau und erstes Rennen von Toni Merkens als Berufsfahrer in Dänemark /Kopenhagen.
BA.,Nr.246,Di.,13.10.1936: Bericht von einem Radsportfest in Rathenow. Dort haben Radballspieler und Kunstfahrer aus Brandenburg teilgenommen. RV Brennabor 1891 belegte dort den 4. Platz hinter RV Spandau, Falkensee und Adler Spandau. Die Kunstradfahrer belegten den 2. Platz hinter Rathenow.
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1937
BA.,Nr.135,Mo.,14.6.1937: Der Radfahrerverein „Brennabor“ 1991 nimmt teil an den Radball-Vorkämpfen zur Gaufest-Meisterschaft. In Wannsee wurde in vier Gruppen gespielt. In Serie gewannen die Brandenburger gegen Lichterfelder Herrenfahrer II 12:16 und Moabit I 7:7. Die Spiele gegen Oranienburg, Spandau und Lichterfelde 94 II gingen verloren.
BA.,Nr. 141, Mo. 21.6.1937: Bericht über die Deutschlandrundfahrt, die der Magdeburger Weckerling gewann. Bei der Siegerehrung wurde von allen der Hitlergruß gezeigt. (Anm.: Politische Propaganda, wie sie typisch für Diktaturen ist! Die Presse macht sich im vorauseilenden Gehorsam zum Handlanger.)
Drange Sieger bei „Rund um Brandenburg“
BA.Nr.183, Mo., 9.8.1937: Als Veranstalter fungierte die Vereinigung Brandenburger Rennfahrer. Das Rennen ging über mehrere Runden bei einer Gesamtstrecke von 187,5 km durch das Havelland über Nennhausen. Es war offen für Fahrer der Klasse B u. C. und der Start morgens um 8 h am Havel-Sportplatz Die C-Fahrer erhielten eine Vorgabe von 4 Min. An einer Schranke bei Nennhausen mussten die B-Fahrer nochmals warten. Im Finale setzten Drange und Witte sich vom Feld ab. Drange gewann schließlich mit deutlichem Vorsprung.
Drange hatte Pech bei „Rund um Berlin“
BA., Nr.201,Mo., 30.8.1937: Der Brandenburger Drange von der V.B.R. von 1910 beteiligte sich an diesem Rennen und traf mit einer 22 Mann starken Spitzengruppe im Stadion Wannsee an. Auf der Straße hatte er noch mit 40 m Vorsprung geführt und war auf der ersten Stadionrunde noch vorn. Er wurde aber in der 2. Rund noch von mehreren Fahrern abgefangen und wurde 13.
Dreimal wurde Drange Sieger
BA.,Nr.219, Mo., den 20.9.1937: Glänzender Verlauf des Bahnfahrens der V.B.R. von 1910. Das gauoffene Bahnrennen auf der neuen Radrennbahn lockte 2000 Zuschauer an. Drange setzte sich gegen die starke Konkurrenz aus der Reichshauptstadt durch.
Ergebnisse:
Flieger-Hauptfahren: 1. Drange (V.B.R.1910) 29,4 Sec.,
2. Schmidt (Berlin)
3. Hoffman (V.B.R. 1919)
Mannschaftsfahren 1 Std.: 1. Drange/Marschall 30 P., 40,3 km.
2. Betge/Henkel (Brandenburg) 10 P.
3. Ebel/Wiren (Spandau RV Stern)
Ausscheidungsfahren: 1. Drange 7,8 Min.
2. Böter (RV Luisenstadt Berlin)
3. Felsman (BSC Hota Berlin)
Jugendfahren 1. Saeger 18 P.
2. Woischke 10 P.
Jugendmannschaftsfahren 1. RSC Blitz 28 Berlin
Berliner Bahnfahrer schnell und taktisch klug
Scharfe Kämpfe beim 2Std.-Mannschaftsfahren – Drange siegte im Fliegerkampf
BA.,Nr.237,Mo.,11.10.1937: Die Radsportler nahmen gestern für dieses Jahr Abschied von der Bahn mit einem gauoffenen Bahnrennen veranstaltet von der V.B.R. von 1910 auf der Bahn des Havelsportplatzes. Die Veranstaltung fand vormittags statt und zog bedauerlicher Weise nicht so viele Zuschauer an, wie an Nachmittagen. Nur Drange und Betge konnten den Berlinern einigermaßen Paroli bieten. Die Wechsel waren aber nicht gut, und dadurch wurde oft zu spät angetreten, was zu immer wieder zu Zeitverlust führte. Dazu stürzte Drange leider auch 3mal und gab zuletzt das Rennen auf und wurde durch den dann gut fahrenden Henkel ausgetauscht. Die andere Brandenburger Paare Hoffmann/Woischke und die Fahrgemeinschaft Brandenburg/Rathenow Gierth/Glagow hatten nichts zu bestellen.
2 Std. Mannschaftsrennen n. 6Tage-Art:
Ergebnisse:
Fliegerkampf über 1200 m gewann Drange überlegen vor dem A-Fahrer Felsmann-Berlin
1938
BA.,Nr.79, Mo., 4.4.1938: Fröhliche Jubiläumsfeier „30 Jahre SV Havel 08“ im großen, festlich geschmückten Saal des Altstädt. Rathauses. Der Kreisführer des Sportes, Thomsen, überreichte zwei verdienten Vorstandsmitgliedern den Kreisehrenbrief des DRL.
Radsport-Termine für 1938
Die Radsportabteilung des SV Havel 08 hat folgende Termine für dieses Jahr festgelegt:
Ausgezeichnete Leistungen beim Havel-Jubiläums-Radrennen
Kalupa und Drange gewannen das Einstunden-Mannschaftsrennen
BA.,Nr.90,Di,19.4.1938: Gestern fand das Auftaktrennen für die Saison 1938 auf der Bahn der Radsportabteilung von SV Havel 08 statt. Wegen des schlechten Wetters waren nur etwa 1000 Zuschauer gekommen, die allerdings auch bis zum Schluss durchhielten. Kalupa aus Berlin errang sich schnell die Sympathie des fachkundigen Publikums. Von den Brandenburgern waren Drange, Betge und Golde die Matadore. Hervorzuheben ist die sehr gute Organisation, denn die Ergebnisse wurden schnell per Lautsprecher durchgesagt.
Ergebnisse der einzelnen Rennen:
Jubiläumspreis der Flieger (mit 4 V-läufen)
1. Blank (Berlin)
2. Drange (Havel 08)
3. Blessin (Berlin)
4. Binder (Berlin)
Ausscheidungsfahren (nur offen für 08)
1.Teßmer in 8:12 Min.
Punktefahren:
1. Kalupa (Berlin) 7:19 Min., 20 P.
2. W. Binder (Berlin)
3. Gülde (Havel 08)
1200 m Vorgabefahren offen für 08: 1. P. Becker
1-Std.-Mannschaftsfahren:
1. Kalupa/Drange 18 P.
2. Binder/Betge 15 P.
3. Schadebrodt/Wachtmeister 13 P.
Die Veranstaltung war eine gute Werbung für den Radsport!
Spannende Kämpfe beim Havel-Bahnrennen
BA.Nr.107, Mo., 9.5.1938: Trotz schlechten Wetters mit Regen und heftigen Wind kamen wieder 1000 Zuschauer zu den Rennen. Drange stürzte bei 50 km Mannschaftsfahren und gab dann auf.
Ergebnisse:
Betge gewann das Omnium der Flieger
BA.,Nr.122,Fr.,27.5.1938: Trotz des Herrentages fanden 800 Zuschauer zum Renntag auf die Bahn.
Ergebnisse:
Massenstürze beim Havel-Radrennen
BA.,Nr.147, Mo, 27.6.1938: Gutes Wetter, aber viele Stürze begleitete das Bahnrennen am gestrigen Sonntag. Dazu fiel auch leider noch die Lautsprecheranlage aus.
Ergebnisse:
BA,Nr.153,Mo .4.7.1938: Am 2.7.38 machte der SV Havel 08 erstmals den Versuch bei einem Abendrennen, Wettkämpfe unter sich abzuhalten. Leider erschien der gemeldete Drange nicht, sodass der erwartete spannende Kampf gegen Betge ausfiel. Dieser siegte dann erwartungsgemäß in allen Rennen, bei denen er beteiligt war. Gut gefiel auch die Mannschaft Schwandt/Gierth, die ein schönes Rennen fuhr.
Ergebnisse:
Omnium (3 Läufe): 1. Betge 15 P., 2. Domres 9 P., 3. Teßmer u. Becker
Ausscheidungsfahren: 1. Voigt, 2. Glagow, 3. Gierth, 4. Späthe
Vorgabefahren: 1. Schwandt, 2. Buck, 3. Willnat, 4. Späthe
1 Std. 2Mf. n. 6T.-Art: 1. Betge/Glagow 27 P., 49,6 Std., 2. Gierth/Schwandt 17 P., 3. Teßmer/Becker 13 P., 4.Späthe/Willnat 2 P. , 1 Rd. zur., 5. Buck/Leow 2 P., 2 Rd. zur. (gez. P.P.)
Spannende Wettkämpfe der Bahnfahrer
BA,Nr.165, Mo, 18.7.1938: Mehr als 2000 Zuschauer schauten auf der Havelbahn sich aufregende Jagden und Zwischenspurts an.
Ergebnisse:
3. Thoma (Arminius) alle Berlin
Spannende Radrennen auf der dem Havelplatz
Schadebrodt/Zerm siegen mit Rundenvorsprung
BA.,Nr.189, Mo., 15.8.1938: Das zweite reichsoffene Radrennen des Sportvereins Havel bot vor 1500 Zuschauern spannende Kämpfe. Bei den beiden Rennen war eines für die einheimischen Fahrer von Havel 08 reserviert. Leider gab es bei beiden Rennen viele Stürze, die das Ergebnis beeinflussten. Der Brandenburger Gülde musste sogar in das Krankenhaus gebracht werden. Gespannt war man auf den Sieger von Kopenhagen, Schulz aus Berlin, der mit Blessin eine Mannschaft bildete. Leider kamen auch Weinreich, Schadebrodt und Betge auf der Bahn zu Fall.
Ergebnisse:
BA.,Nr.201,Mo., 29.8.1938: Ankündigung: Bisher 103 Meldungen für den 4. Sept. der „Große Straßenpreis des Brandenburger Anzeigers“. Die Strecke ist dieselbe, wie im vorigen Jahr: BRB-Brielow-Marzahne-Mützlitz-Gräningen-Nennhausen-Damme-Liepe-Möthlow-Buschow-Barnewitz-Gortz-Butzow-Mötzow-BRB 3x zu durchfahren. C-Fahrer starten um 7:55 h, B-F. um 8:00 h am Havelsportplatz. Die größte Streitmacht kommt aus Berlin. Von Havel 08 starten 14 Fahrer, darunter Betge in B, der 1938 die Harzrundfahrt der Amateure gewonnen hat, sowie Gierth, Willnat, Teßmer, Becker, Marschall, Glagow. Ziel ist auf der Havelbahn, wo noch 1 ¾ runden zu fahren sind. O.K.
Spannende Jagden beim „Großen Straßenpreis des Brandenburger Anzeigers“
BA.,Nr.207,Mo, 5.9.1938: Das Rennen ging über 187,5 km und war glänzend organisiert. Die „alten Brandenburger“ werden sich entsinnen, dass dieser Sportzweig, der hier einst in hoher Blüte stand nun langsam wieder im Kommen ist. Durch die große Teilnahme der Großberliner Radsportvereine war es wieder eine gute Werbung für den Radsport. Betge, als einziger B-Fahrer aus Brandenburg, in der Spitzengruppe und hatte leider 15 km vor dem Ziel in Gortz einen Schaltungsschaden durch einen Stofflappen, der sich verfangen hatte. Er musste einige Minuten reparieren und fiel zurück. Die 8köpfige Spitzengruppe war da lange weg.
Ergebnisse:
Ergebnisse:
15. K. Hamann (SV Havel 08 B.) in 5:15.00 Std. (C-Fahrer)
BA.,Nr.194, Mo, 21.8..1938: Bei strahlendem Sommerwetter fanden die Wettkämpfe beim Kreis-Turnfest und Sportfest in Rathenow statt.
Das 60 km Straßenrennen sah als Sieger:
Das Berliner Paar Blank-Manthey Sieger im Mannschafts-Omnium
Wieder fesselnde Rennen auf der Havelbahn
BA.,Nr.219,Mo.,19.9.1938: Die Radsportabteilung des SV Havel 08 veranstaltete am gestrigen Sonntagnachmittag hochinteressante und fesselnde Radrennen, wie sie die Havelbahn noch nicht erlebt hat. Acht erstklassige Mannschaften traten an, die z.Zt. zu den besten des Gaues III zählen.
Ergebnisse:
II. Lauf: 1. Schulz/Betge 5P., Binder/Kalupa 3 P., Schadebrodt/Wille 2, 4. Böber/Brand 1P.
Auch Nr.219, Mo., 19.9.38: Der R.-V. „Brennabor“ 1891 veranstaltete ein Vorgaberennen von Wilhelmsdorf über Ziesar nach Großwusterwitz nur für Mitglieder des Vereins. Die Strecke betrug ca. 36 km. Es siegte Gustav Kuhlmey in 1:08 Std. Ein 60jähriger Teilnehmer benötigte für die Strecke 1:43 Std.- sehr erstaunlich die Leistung.
BA., Nr.237, Mo., 10.10.1938: Das gestrige Radrennen auf der Havelbahn musste wegen des unerbittlichen Regens abgesagt werden. Die gemeldeten Fahrer waren zwar erschienen, aber die Bahn war nicht befahrbar. Wird am kommenden Sonntag nachgeholt.
Letztes Bahnrennen bei SV Havel: Berliner Sieg im großen Abschiedspreis
BA.,Nr.243, Mo., 17.10.1938: Leider waren die Zuschauer nicht in der erhofften Zahl erschienen, obwohl das Wetter diesmal besser war. Der gebotene Sport hätte es gewiss verdient gehabt.
Ergebnisse:
1.Flieger-Herbstpreis: 1. Ratsch (Halle), 2. Kleinke (Berlin), 3. Betge (Brandenburg), 4. Wenk (Berlin)
2.Ausscheidungsfahren: 1. Kleinke (Zugvogel), 2. Ratsch, 3. Betge, 4. Hoffmann (Fedia Berlin)
3.Gr. Abschiedspreis: 1. Kleinke, 2. Hoffmann , 3. Conrad (Iduna Schöneberg), 4. Wenk (Telefunken Berlin)
Kurzmeldung: Die Kreismeisterschaften des Havellandes auf der Havelbahn.
Diese sollten ursprünglich auf der Straße ausgetragen werden. Die Behörde hat dafür aber keine Genehmigung erteilt. So werden diese am Sonntag, 23.10.38 um 10 Uhr auf der Havelbahn stattfinden. K.
Heini Betge überlegener Sieger bei den Kreismeisterschaften im Radfahren
BA.,Nr.249, Mo., 24.10.1938: Die vom Kreis 6 (Havelland) ausgeschriebene KM. konnte zum Abschluss der Saison nur auf der Bahn ausgetragen werden. Es kamen trotz des kalten Wetters immerhin noch 500 Zuschauer. Das Rennen wurde über 125 Rd. (50 km) ausgefahren. Sieger wurde Heini Betge, der alle Wertungen gewann. Ihm folgten mit 1 Rd. Rückstand Erwin Buck und Otto Gierth, die eine an-erkennenswerte Leistung zeigten. Vierter wurde der auch schon in den Jahren stehende Otto Marschall.
Ergebnisse der KM. 1938:
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1938/39
BA.,Nr.79,Mo., 3.4.1939: Ankündigung des Eröffnungsrennen der Radsportabteilung des SV Havel 08 für ein 1 Std. mit 12 Mannschaften. Für den SV Havel 08 starten die Fahrer: Becker/Lingner, Buck/Marschall und Betge/Drange. Schadebrodt/E. Schulz (Arminius Berlin).
In BA Nr.83 Sa./So. 8./9.4.1939: Das Eröffnungsrennen über 1 Stunde auf der Havel-Rennbahn gewann Drange mit seinem Berliner Partner Hornburg. Die Rennen fanden bei kühlem Wetter statt, waren aber gut besucht. Die Bahn war durch den Veranstalter Radsport-Abt. des SV Havel 08 in einen guten Zustand gebracht. Betge konnte nicht starten, da er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen war. Es gab interessante Kämpfe.
Ergebnisse:
Bei den Rennen offen nur für „Havelfahrer“ gewann das Ausscheidungsfahren Domres vor K. Hamann und das Vorgabefahren über 1000 m K. Hamann vor F. Späthe und H. Böttcher.
BA.,Nr.95, Mo., 24.4.1939: Ankündigung für ein wieder gut besetztes Radrennen auf der Bahn des SV Havel 08. Starke Konkurrenz aus dem Gau III des NSRL --- u.a. Gaumeister Gerhard Schulz aus Berlin. Aus Brandenburg starten: H. Betge, E. Buck, P. Becker, H. Lingner. (K.)
Wieder großes Bahnrennen beim SV Havel 08
Betge/Thoma die Sieger im 50 km-Mannschaftsfahren
BA.,Nr.101, Di.,2.5.1939: Veranstaltet von der Radsport-Abt. des SV Havel 08 erlebten viele Zuschauer spannende Rennen. Die Helden des Tages waren Thoma und Betge. Trotz eines Sturzes von Heinz Betge, des das Rennen auf einer fremden Maschine weiterfahren musste. Thoma war ein Tempofahrer von Format hatte die Sympathie des Publikums. Trotz seines Trainingsausfalles zeigte H. Betge eine ansteigende Form und war bei vielen Spurts erfolgreich.
Ergebnisse:
1.Thoma/Betge (Berlin/Brandenburg Havel 08) 1:12.15 Std., 32 Punkte
2.Manthey/Purann (beide Berlin) 20 Punkte
3.E. Schulz/ E. Buck (Berlin/Havel 08 Brandenburg)
Betge/Buck auf dem Ehrenplatz
BA.,Nr.117,Mo., 22.5.39: Gestern wieder Bahnradrennen auf dem Havel-Sportplatz mit Rekordbesuch an Zuschauern. Die rennen waren hochinteressant. Das Hauptrennen über 130 Runden Punktemannschaftsfahren erfolgt nach Sechstage-Art. Von Anfang bis Ende einzigartige sah man Jagden und fulminante Kämpfe. Manthey/Thoma hatten bald einen Rundengewinn. Auch Buck/Betge, die tapfer fahrende einheimische Mannschaft erkämpfende sich zum Schluss einen Rundengewinn. Dabei zeigte sich Buck stark verbessert und hierhielt großen Beifall.
Ergebnisse:
C.K.
Magdeburger Sieg im Mannschafts-Omnium
BA.,Nr.134,Mo., 12.6.1939: Weil das Witterung unsicher war, kamen nicht so viele Besucher, wie erwartet, auf den Havelsportplatz. Spannende Rennen gab es trotzdem. Enttäuschend war die Leistung und Fahrweise der Brandenburger Spitzenmannschaft Betge/Buck. Sie lagen zu Beginn des Rennens in Führung, so dass die Zuschauer schon an einen Sieg glaubten. Dann machten sie aber viele Fehler beim Wechsel. Buck gab sich noch die größte Mühe, aber Betge gab 5 Min. vor Ende des Rennens auf. So gingen sie noch eines guten Platzes verlustig. Bei der großen Konkurrenz aus Berlin fuhr das 2. Brandenburger Paar Becker/Lingner ein beherztes Rennen. Im Malfahren, das nur für Brandenburger Fahrern offen war, siegte überraschend G. Köpp vor Böttcher und Domres, während beim Vorgabefahren Böttcher siegte.
Ergebnisse:
Oelze/Schmerse (Magdeburg) 21 P.
K.
BA.,Nr.138,Fr.,16.6.1939: Meldung zu „Neuordnung des deutschen Sports“ vom Reichsführer von Tschammer und Osten. Die bisherigen Gaue werden zu Sportbereichen zusammengefasst und mit einer neuen Ordnungszahl versehen. z.B. die Gaue Berlin und Mark Brandenburg zum „Sportbereich Berlin –Mark Brandenburg mit der Ordnungszahl 3. Die Einteilung der Sportbezirke und Sportkreise erfolgt durch die Sportbereichsführer, welche die gleiche Befugnis erhalten, wie die bisherigen Sport-Gauführer. Bis August 1939 soll dann die Ernennung der Sportbezirks- und Sportkreisführer erfolgen.
Glanzvolle Bahnrennen
Manthey/Thoma (Berlin) Sieger vor Purann(Berlin)/Buck(Brandenburg)
BA.,Nr.152, Mo., 3.7.1939: Zum Radrennen, veranstaltet durch die Abt. Radsport des SV Havel 08 auf dem Havelsportplatz fanden sich trotz schlechten Wetters 1500 Zuschauer zu hochinteressanten Kämpfen und spannenden Jagden ein. Leider ereignete sich im Hauptrennen ein Massensturz von 7 Fahrern. Im Start war mit Thoma/Berlin ein Fahrer der Nationalmannschaft.
Ergebnisse:
Buck/Betge siegten in Luckenwalde
BA.,Nr.158, Mo., 10.7. 1939: Die Zweiermannschaft des SV Havel 08 gewann in Luckenwalde ein 100-Rundenmannschaftsfahren in überlegenem Stil vor Kulka/Kadasch (Sorau) und Berliner Mannschaften. Von sechs Wertungen gewannen sie allein fünf!
Überlegener Sieg von Thoma/Buck im „Goldenen Rad“
BA.,Nr.170, Mo., 24.7.1939: Bei günstigem Wetter kamen über 2000 Zuschauer auf die „Havel-Radrennbahn“ vom SV Havel 08. Es waren wieder spannende Kämpfe. Im Hauptrennen um das „Goldenen Rad“ siegte die Paarung Thoma-Berlin/Buck-Brandenburg vor Schulz/ Grudziak-Berlin und Drange/Trubach – Brandenburg/Berlin. H. Betge war leider gestützt.
Ergebnisse:
BA.,Nr.174,Fr., 28.7. 1939: Kurzmeldung: Die Radsportabteilung des SV Havel 08 hat für dieses Jahr noch folgende drei Bahnrennen vom Fachamt Radsport im NSRL genehmigt bekommen: 13.8, 3.9. und 24.9. Außer diesen Rennen wird am 10. 9. 1939 das traditionelle Straßenrennen „Rund um Brandenburg“ über 187,5 km auf der dreimal zu durchfahrenden Stre>Kreismeisterschaften finden auf der Straße anlässlich des Kreisfestes des Kreises Havelland am 28.8. in Rathenow statt. Havel 08 wird sich mit der gesamten Rennmannschaft von 20 Fahrern beteiligen.
BA., Nr.182,Mo.,7.8.1939: Bericht über das Zweimillionste Fahrrad in den Brennabor-Werken.
Glanzvoller Radrenntag auf der Havel-Bahn
BA.,Nr.188, Mo., 14.8.1939: Hannover und Magdeburg überrunden im Hauptrennen das Feld - Der Brandenburger Buck in großer Form. Mehr als 3000 Zuschauer erlebten am 13.8. einen Renntag voller Spannung und Farbigkeit bei schönem Sommerwetter. Das Hauptrennen im Zweier-Mann-schaftsfahren nach Sechstage-Art erzeugte eine Bombenstimmung bei den Zuschauern und zeigte, welch festen Fuß der Radrennsport in unserer Stadt gefasst hat und wie volks-tümlich die Bahnrennen bei uns geworden sind. 11 Mannschaften stellten sich dem Starter. Beson-ders die Hannoveraner Hardege/Scholz (R.V. Zugvogel Hannover) und die Magdeburger Richter/Töffels (Vereinigung Magdeburger Rennfahrer) und die Berliner Erwin Schulz (Iduna Schöneberg) und Erich Schulz (R.V. Arminius) zeigten fabelhaftes Spurtvermögen. E. Buck (Havel 08) war im Klassefeld den anderen ebenbürtig und zeigte mit H. Manthey (Telefunken B.) ein groß-artiges Rennen und erhielt dafür viel Sonderapplaus. R. Dranges (Havel 08) Partner Trubach (R.V. Lichterfelde) war nach einer Stunde völlig fertig und gab auf. Leider kam es auch zu einer Reihe von Defekten und Stürzen, wovon 7 Mannschaften betroffen waren. Ergebnisse:
1940
(mit Bild)
Radsportpremiere auf der Havelbahn: „Großer Eröffnungspreis“ BA.,Nr.82,Mo., 8.4.1940 Erste Veranstaltung von SV Havel 08 am 7.4.1940. Gut 2000 Zuschauer kamen auf die Bahn, trotz des Fußball-Länderspiels Deutschland –Ungarn in Berlin. In der alten Fahrradstadt besteht großes Interesse am Radsport. Die Bahn war noch etwas aufgeweicht und nicht im besten Zustand. 26 Starter hatten gemeldet. Neben bekannten, gab es auch neue Fahrer im Starterfeld, wie z.B. Erwin Schulz von Iduna Schöneberg/Berlin, der schnell, wegen seiner kraftvollen Spurts zu Publikumsliebling wurde. Daneben gefielen besonders Graep (Cito Berlin), Wanke (Falke Forst), Richter (Magdeburg) und Schadebrodt (Arminius Berlin). Aus Brandenburg fiel besonders der 16jährige Lotsch auf, der das malfahren gewann.
Ergebnisse:
Flieger-Eröffnungspreis (4 (VL), 2 (ZwL) a‘ 1200, Endlauf 1200 m: 1. E. Schulz, (Iduna Schöneberg/Berlin), 2. R. Drange (SV Havel 08), Graep (Cito Berlin)
Punktefahren: 2 VL 4000m, Endlauf 20 R. Punktefahren: E. Schulz 18 Pkt. 12:14.6 Min., 2. F. Marquardt 6 P. (Postverein Berlin), 3. Graep 5 P. (Cito Berlin)
Malfahren 2000 m (offen nur für Brandenburger Fahrer): Lotsch (16 J.), Letzter Willnat (46 J.)
1 Std. 2Mannschaftsfahren nach Sechstageart: Graep/Feldsmann (Cito/Iduna Berlin)14 Pkt., R. Drange/Richter (Havel 08 Brandenburg/Magdeburg)14 Pkt.
BA.,Nr.116, Mo., 20.5.1940: Am 19.5.40 gab es wieder ein Radrennen auf der Havelbahn. 1500 Zuschauer wohnten der Veranstaltung bei. Auch in Zeiten des Krieges wird in Brandenburg der Radsport wieder gepflegt. Das Hauptrennen war das 150-Runden Mannschaftsfahren über ca. 60 km. Zahlreiche Geldspenden gab es aus dem Publikum während des Rennens für Zwischenspurts, welche dasselbe sehr belebten. Am Start waren 12 Mannschaften.
Ergebnisse:
Schnelle Jagden gab es beim „Goldenen Rad von Brandenburg“
BA.,Nr.128, Mo., 3.6.1940: Lotsch gewann die HJ-Bannmeisterschaft auf der Bahn. Viele Stürze beeinträchtigten die Sportveranstaltung des SV Havel 08. Bei günstigem Wetter kamen 2000 Zuschauer auf die Bahn, darunter einige verwundete Frontsoldaten. Diese wurden vom Veranstalter als Gäste an die Kaffeetafel eingeladen.
Ergebnisse:
Das Rennen um die HJ-Bannmeisterschaft auf der Bahn über 1000m gewann Lotsch vor Ostwald. Die angereisten Potsdamer durften nicht starten, da ihre Räder mit Freilauf ausgestattet waren, was den Bestimmungen widersprach.
Die HJ-Meisterschaft auf der Straße fanden gestern um 9 Uhr statt mit den Radfahrergruppen Brandenburg (Bann 35), Potsdam (Bann 374) und 1 Teilnehmer aus Rathenow (Bann 195). Es sollen die besten Nachwuchsfahrer des Bannes festgestellt werden, damit sie zu den Ausscheidungswettkämpfen auf der Straße um den Meistertitel des Gebietes Mark Brandenburg teilnehmen. Der Start erfolgte in 2 Klassen: Klasse 1 über 50 km, Klasse 2 über 30 km. Bannmeister in der K 1 für das Bann 35 wurde Lotsch, der nur 1 Radlänge hinter Neye lagt, der 1:35.47 Std. für die 50 km benötigte. In Klasse 2 wurde Sieger der 14jährige Steguhn. Er führte die gesamte Strecke und wurde erst im Endspurt vom Potsdamer Bannermeister Blütgen überholt, der 1:12.10 Std. für die 30 km benötigte.
Havel-Bahnfahrer Sieger im Vereinskampf gegen Cito-Berlin
BA.,Nr.146, Mo., 24.6.1940: Die Fahrer des SV Havel 08 haben diesen Vereinswettkampf gegen RV Cito Berlin mit 126 Pkt. : 83 Pkt. Verdient gewonnen.
Rennen 1: Die 5 Läufe gewannen : Graep (Cito), Drange (Havel), Köpp (Havel), Buck (Havel) und Voigt (Havel)
Rennen 2: Vereinsmannschaftsfahren der 1. Mannschaften über 15 Runden: Sieger Havel 08 (Buck, Drange, Lingner, Köpp und Lotsch --- nach 8 Rd. Wurde Cito eingeholt!
Rennen 3: Vereinsmannschaftsfahren der 2. Mannschaften: Sieger Havel 08 (Marschall, Voigt, Böttcher, Schwandt, Ostwald) nach 15 Runden hatte Havel 40 m gut gemacht – Sieg war knapp.
Rennen 4: Mannschaftsverfolgungsrennen nach Sechstageart mit 4 Mannschaften: 1. Graep/Heidelt (Cito), 2. Buck/Köpp (Havel 08, Kettenschaden)
Rennen 5: Ausscheidungsfahren über so viele Runden wie Fahrer im Rennen: 1. Drange, 2.Voigt, 3. Schwandt (alle Havel 08)
Rennen 6: 1 Stunde 2Mannschaftsfahren nach Sechstageart:
Buck/G. Köpp gewannen 5 von 6 Wertungen. Leider unsportliches Verhalten von R. Drange, der ohne jeden Grund das Rennen aufgab.
Erwin Schulz/Buck siegen im „Großen Preis von Brandenburg“
BA.,Nr.152, Mo., 1.7.1940: Das gestrige Rennen nahm einen interessanten und sportlich einwandfreien verlauf. Besonders eindrucksvoll fuhren die Brandenburger Fahrer Erwin Buck und Günter Köpp, die nun bei den nächsten Rennen als reine Havel-Mannschaft die Berliner Konkurrenz gegenüber treten wird.
Ergebnisse:
Kuhlmey, Wolf
Buck und Köpp siegten im „Großen Preis von Weißensee“
BA.,Nr.158,Mo.,8.7.1940: Die neugebildete Havel-Mannschaft Buck/Köpp konnte bei ihrem ersten auswärtigen Start einen großen Erfolg erringen. Sie setzte sich gegen beste Berliner Klasse in einem 100-Runden-Mannschaftsrennen in Sechstageart durch. Sie erreichten von 50 möglichen Punkten 28. Die Ablösungen klappten vorzüglich. Das Publikum applaudierte reichlich auf der Ehrenrunde.
K.
BA.,Nr.164, Mo., 15.7.1940: Ausschreibung (auch nochmals in Nr.168, Fr., 19.7. großen Ankündigung) Zur Erinnerung an den am 18. Okt. 1908 in Berlin Treptow tödlich gestürzten bekannten und besten Brandenburger Dauerfahrer Gustav Schadebrodt führt SV Havel 08 am 21. Juli eine Radsportveranstaltung durch. Erstmals fahren Buck/Köpp als reine Brandenburger Mannschaft. Der Bruder des Gustav Schadebrodt, Otto Schadebrodt, gibt den Startschuss.
BA.,Nr.170, Mo., 22.7.1940: Im „Gustav Schadebrodt-Gedenkrennen“ gab es viele spannende Momente und sportliche Höhepunkte. E .Schulz/Kussel (Berlin) waren am Ende die Sieger. Das Rennen wurde flott und einwandfrei abgewickelt. Stärkster Fahrer war E. Schulz (Iduna Schöneberg) mit zwei ersten und einem zweiten Platz. Am Anfang fuhren alle Teilnehmer eine Ehrenrunde zum Gedanken an Gustav Schadebrodt, wozu sein Bruder Otto den Startschuss gab. Leider konnte die Havel 08-Mannschaft Buck/Köpp nur Platz 4 belegen.
Ergebnisse:
I. Malfahren: 1. Feldsmann 30 Sec. f. d. letzten 400 m, 2. E. Schulz, 3. Kuhlmey
II. Mannschaftsverfolgungsfahren: 1. Buck/Köpp (überholten alle Mannschaften nach der 11. Rd.
III. 20Runden Ausscheidungsfahren: 1. Kussel 13 Rd. 7:14.2 Min), 2. Marquardt, 3. Leitel,
VI. Hauptrennen 50 km 2er Mannschaftsfahren nach Sechstageart:
Buck und Köpp siegen in Sorau
BA.,Nr.182,Mo., 5.8.1940: Die Havelmannschaft hat ein 2erMannschaftsfahren über 60 km in Sorau (heute Żary in Polen) mit Rundenvorsprung gewonnen. Im Rennen waren die besten Fahrer Süddeutschlands am Start: Scholz/Herzog (Berlin), Wachtmeister/Holzhüter, Stephan Fischer/Wegner, Kolbe/Hickstein und Feldsmann mit dem Sorauer Lokalmatador Kulke. Das erste Mal starteten Buck/Köpp auf einer mit steilen Kurven ausgestatteten Zementbahn.
Ergebnisse:
Guter Radsport bei SV Havel 08
BA.,Nr.207,Di., 3.9.1940: Das letzte Rennen auf der Havel 08 – Bahn in dieser Saison war wieder gut besucht. Viele spannende Kämpfe und Jagden erfreuten das Publikum. Buck/Köpp mussten gleich am Anfang des Rennens aufgeben, da Köpp schont erkrankt antrat. Buck fuhr dann mit dem Berliner Leitel als neue Paarung das Rennen zu Ende.
Ergebnisse:
Drange (Havel 08)
Pohl (R.V. Mittenwald)
Leitel/Buck (Berlin/Brandenb.)20 P., Wachtmeister/Zawadski (Berlin) 12 P., Drange/Lotsch (Havel 08) 8 P.
„Großer Abschiedspreis“ auf der Havelbahn
BA.,Nr.230,Mo., 30.9.1940: Es waren kampfbetonte und interessante Rennen. Doch die Berliner Gäste mussten wegen wiederholt unfairen Fahrens verwarnt werden. Buck/Köpp waren trotz ihres unermüdlichen Einsatzes zum Schluss nur auf Platz 2.
Ergebnisse:
I. Hauptfahren 1200 m: 1. Feldsmann (Iduna) 36,4 Sec.
2. Graep (Cito)
3. Giese (Schwalbe Berlin)
II. 30 Min. Punktefahren: 1. Graep 19,6 km 26 P.
2. Feldsmann 11 P.
3. Tedeschi (Sturmvogel Berlin) 10 P.
4. Drange (Havel 08) 8 P.
III. Großer Abschiedspreis 50 km 2erMansschaftsfahren nach Sechstageart:
1. Graep/Feldsmann in 1:16.20,4 Std. 38 P.
2. Buck/Köpp 25 P.
3. Giese/Tedeschi 19 P.
4. Drange/Lotsch 11 P.
1941
Spannende Jagden beim Oster-Radrennen
Bereichsmeister Diedler gewann den großen Osterpreis
BA.,Nr.87, Di., 15. 4.1941: Das Oster-Radrennen auf der Havelbahn war gut besucht. Die Leitung der Radsportabteilung von SV Havel 08 hatte frühzeitig alle noch zur Verfügung stehenden Fahrer verpflichtet. Leider stürzte Feldsmann durch Feldsmann durch Drängelei, verletzte sich und fiel für die weiteren Vorrennen aus.
Ergebnisse:
I. Großer Osterpreis: 1. Diedler (Telefunken Berlin) 33,7 Sec. F. d. letzten 400 m, 2. Graep (Cito), 3. Köpp (Havel 08)
II. Ausscheidungsfahren: 1. Egerland (R.V. Zugvogel Berlin/DM im Eisschnelllauf), 2. Neuendorf (Dresdena Berlin, 3. Hintz (R.V. Luisenstadt)
III. 20 Runden Punktefahren: 1. Egerland 16 P.12:45.6 Min., 2. Graep (Cito) 13 P., 3. Diedler 11 P.
VI. 1-Std. Mannschaftsfahren 1. Kussel/Graep 22 P., 2. Zerm/Hintze 16 P., 3. Wachtmeister/ Leitel (R.V. Zugv./ Luisenst.) 6 P.
„Großer Havelpreis über 50 km“
BA.,Nr.152, Di., 1.7. 1941: Die letzten Rennen auf der Radrennbahn des SV Havel 08 standen wieder auf beachtlicher sportlicher Höhe mit spannenden Kämpfen und aufregenden Jagden.
Ergebnisse:
I. Ausscheidungsfahren: 1.Poppke (Weißensee) 6:32.4 Min., 2. Pohl (Mittenwalde), 3. Bethge (Havel 08 Brg.)
II. Hauptfahren: 1. Egerland (R.V. Zug. Berlin) 31,4 Sec. für d. letzten 400m, 2. Zerm, 3. Drange
III. Vorgabefahren: 1.Kellermann 2:10.8 Min. bei 140 m Vg., 2. Marohn, 3. Egerland
VI. 2er Mannschaftsf.“Gr. Hp.“: 1. Zerm/Egerland (R.V. Zugv. Berlin) 30 P. 1:15.13 Std., 2. Köpp/Drange (Havel 08) 10 P. 1 Rd. zurück, 3. Pohl/Dinter (Mittenwalde) 7 P.
Magdeburger Sieg im „Großen Preis von Brandenburg“
BA.,Nr.169, Mo., 21.6.1941: Auf der Havelbahn waren wieder spannende Rennen mit großartigen Kämpfen und vielen Jagden zu erleben. Der Zuschauerzuspruch war ebenfalls wieder groß.
Ergebnisse:
I. Rundenzeitfahren: 1. Richard Drange (Havel 08 Brandenburg) 29,6 Sec. (neu. Rek.), 2.Graep und Egerland beide 30,4 Sec.
II. Malfahren: 1. Zerm (R.V. Zugvogel B.) 30 Sec., 2. Egerland, 3. Köpp
III. Ausscheidungsfahren: 1. Lohrke (Grün-Weiß Berlin) 11 Rd. 7:10.4,1 Std., 2. Leitel (Luisenstadt), 3. Poppke (Schwalbe Weißensee)
VI. 2er Mannschaftsfahren über 150 Rd.: 1. Radack/Zöffzig (Magdeburg) 20 P., 2. Köpp/Egerland, (Brandenburg/Berlin), 31 P. 1 Rd. zurück, 3. Lohrke/Graep (beide Berlin) 21 P. 1 Rd. zurück
BA.,Nr.187, Mo., 11.8.1941: Spannende Kämpfe und Jagden auf der Havelbahn:
Egerland /Köpp knappe Sieger beim 2-Stundenrennen.
Ergebnisse:
1. Egerland/Köpp (Berlin/Brandenburg) 44 P.
2. Zerm/Drange (Berlin/Brandenburg) 43 P.
3. Graep/Hintz (Berlin/Luisenstadt) 15 P.
4. Pohl/Dinter (R.V. Mittenwalde) 6 P.
5. Radack/Zöffzig (Magdeburg) 11 P.- 1 Rd. zurück
Ba.,Nr.209, Fr., 5.9.1941: Ausschreibung d „Großer Straßenpreises von Brandenburg“
BA.,Nr.211, Mo., 8.9. 1941: Bericht und Ergebnisse vom „Großen Straßenpreis von Brandenburg“ (wird kopiert) Sieger: Wiemer.
1942
Zur Aufmunterung der immer kriegsmüder werdenden Bevölkerung erscheinen in den Berichten von Bahnrennen „Mut machende“ Zeilen. Noch war es nicht soweit, aber die Bombenstimmung sollte in Brandenburg 1945 leider traurige Wirklichkeit werden!
Erster Radrenn-Sonntag auf der Havel-Bahn
BA.,Nr.91,Mo.,20.4.1942: Die Berliner Zerm/Egerland gewannen das 50 km-Mannschafts-fahren. Am Sonntag hatte die Veranstaltung noch mäßigen Besuch. Es wurde aber guter Sport geboten und gezeigt „…..auch im dritten Kriegsjahr trotz mancherlei Beschränkung des Sportbetriebs der Radrennsport weiterläuft und dass die Radsportabteilung des SV Havel 08 ihre altbewährte Tradition den Radrennsport in Brandenburg zu pflegen und nach besten Kräften zu fördern, erfolgreich fortsetzen…“ Bei den Zuschauern herrschte eine Bombenstimmung, viele Prämien wurden gestiftet. Leider gab es auch viele Stürze, was auch an der noch etwas aufgeweichten Bahn lag.
Ergebnisse:
Graep/Lohrke (Cito/Grün-Weiß Berlin) 25 P., Wachtmeister/Tedeschi (Reichsbahn/ Sturmvogel Berlin) 11 P.
BA.,Nr.102,Mo., 4.5.1942: Am Sonntag fanden wieder gut besetzte Bahnrennen statt. Egerland triumphierte wieder auf der Havel-Bahn.
Ergebnisse:
„Goldenen Rad von Brandenburg“
BA.,Nr.148,Mo., 22.6.1942: Egerland gewann sämtliche Wertungen. Spannende Kämpfe auf der Havelbahn . Die Veranstaltung hatte wieder einen guten Besuch.
Ergebnisse:
Zerm/ Lohrke (Berlin) 25 P., Ritterberg/Leitel (Berlin) 15 P., Wiesner/Welner (Berlin)
Radrennen musste abgebrochen werden
BA.,Nr.161,Mo.,18.7.1942: Hauptrennen 60 km Mannschaftsfahren nach 6-Tageart musste abgebrochen werden (keine Erklärung im Text warum)
Fliegermehrkampf: Der Brandenburger Gülde (SV Havel 08) gewann seinen 3. Vorlauf in 32,2 Sek.
Nach diesem Rennen lag Gülde (Havel 08) mit 10 P. an der Spitze vor Zerm 8 P. und Diedler (Dresdena Berlin) 6 P.
O.K.
Egerland/Zerm nur knappe Sieger auf der Havel-Bahn
BA.,Nr.170, Mo., 3.8.1942: Egerland/Zerm trafen auf die Bremer Meister in einem 150 Rd. Zweiermannschaftsfahren nach 6-Tageart.
Ergebnisse:
3.Lotsch (Wehrmacht)
Schwere Stürze beim Radrennen
Ba.,Nr.191,Mo.,17.8.1942: Kalupa und Zerm aus Berlin wurden Sieger im Mannschaftsfahren. Gülde und Cordes mussten wegen eines schweren Sturzes aufgeben, wobei G. sogar in das Krankenhaus gebracht werden musste.
Ergebnisse:
2. Lotsch (SV Havel 08/Wehrmacht), 3. Zerm (Zugvogel Berlin), 4. Schultz (RV Frankfurt/Main)
O.K.
Überraschung im „Großen Straßenpreis des Brandenburger Anzeigers“
BA.,Nr.209,Mo., 7.9.1942: Sorglose A-Fahrer verschenken das Rennen – B-Fahrer Lohrke siegte nach Scharfem Endkampf.
(liegt als Fotokopie vor)
Ergebnisse des Hauptrennens:
1943
(liegt in Kopie vor)
„Goldenes Rad von Brandenburg“
BA.,Nr.190, Mo., 16.8.1943: Vierter Renntag auf der Radrennbahn der Radsportabteilung des Sportvereins Havel 08 mit einem Zuschauerrekordbesuch. Sieger im 150 Rd. Zweiermannschaftsfahren wurden Egerland/Zerm.
Straßenrennen – diesmal auf der Havelbahn
BA.,Nr.200, Fr., 27.8.1943: Das bereits traditionell gewordenen Straßenrennen „Rund um Brandenburg“ unter dem Titel „Großer Straßenpreis des Brandenburger Stadtanzeiger“ kann in diesem Jahr aus kriegsbedingten Gründen nicht zum Austrag gelangen. Die Radsportabteilung des SV Havel 08 hat sich daher entschlossen, als Ersatz am Sonntag dem 5. September vormittags die Wettbewerbe für alle Klassen gesondert auf der Havelbahn ausfahren zu lassen. Bedingung zu diesen Rennen ist, dass jeder Fahrer dem ASRL angeschlossen ist (keine Flügelmuttern, starre Nabe). Meldungen an Otto Köpp, Brandenburg, Gr. Gartenstraße 32. Am Nachmittag letztes großes Bahnrennen der Saison.
Eindrucksvoller Abschluss auf der Havel-Bahn
Harry Saager war Fahrer im Nationalmannschaft und hat u.a. „Rund Berlin“ gewonnen!
BA.,Nr.208, Mo., 6.9.1943: Harry Saager überrundete dreimal das Feld, Lohrke/Tedeschi Sieger im 2 Std. Zweier-Mannschaftsfahren.
Einen recht eindrucksvollen Abschluss ihrer diesjährigen, wieder erfolgreichen Rennsportzeit, bot der gestrige große Renntag der Radsportabteilung des SV Havel 08, den zahlreich erschienen Zuschauern sowohl am Vormittag, als auch am Nachmittag mit spannenden Rennen und interessanten Jagden. Kriegsbedingt wurden statt der Straßen-, Bahnrennen veranstaltet. Es waren A-,B- und C-Fahrer am Start.
Ergebnisse am Vormittag:
Um den Brandenburger Bahnrennen noch einigermaßen interessant zu gestalten, wurden Altersfahrer reaktiviert und deren Leistung ausdrücklich gelebt.
Altersfahrer 50 Rd.=20 km: 1. Vegelahn (Viktoria Berlin) 26 P. 32:53 Min.,
2. Wolf (deutscher Verlag Berlin) 25 P.,
3. Michaelis (RV Magdeburg) 13 P.
Erstaunliche Leistungen erbrachten die Altersfahrer mit über 54 Jahren noch 50 Rd. zu fahren, ist jedenfalls ein sehr beachtlicher Beweis von körperlicher Frische und großem Spannungsvermögen der Kräfte. Für jedes weitere Jahr über 35 gab es bereits am Start einen „Gutpunkt“ als Vorgabe. Es wurde aber nicht erwähnt, dass die jungen, erfolgreichen Brandenburger Fahrer wohl alle an die Front eingezogen waren. Harry Saager schütze wahrscheinlich sein Status als Nationalfahrer, denn es wurden immer noch Länderkämpfe veranstaltet, wo Deutschland natürlich auch „gut“ aussehen musste!
2. Peetz (Post Berlin) 21 P.,
3. Tullius (Pot Berlin) 13 P.
3. Tedeschi (Sturmvogel Berlin) 12 P.
Saager war nicht am Start, weil er zu einem Länderkampf mit Kroatien schon abgereist war.
1944
Der 2. Weltkrieg "geht" in die Endphase! Mit den schweren Niederlagen an der Ostfront und dem Zweifrontenkrieg nach Landung der Alliierten in der Normandie und der stetige Zunahme der Über-legenheit im Luftkrieg über Deutschland mit der flächendeckenden Bombardierung der großen (Industrie-)Städte hatte sich das 3. Reich in eine aussichtslose Lage manövriert, aus der es, außer einer sofortigen, bedingungslosen Kapitulation, keinen Ausweg gab, was aus verschiedenen Gründen unterblieb, die in entsprechender Fachliteratur nachzulesen sind. Hier soll nur am Beispiel des Radsportes einer Provinzstadt gezeigt werden, wie die Menschen in einer Art Trance a´la Untergang der Titanic; sich buchstäblich fast bis zur letzten Minute Radrennen ansahen und erfreuten, wohlwissend, dass ihre „eigenen“ Söhne, denen sie in den vergangenen Jahren bei den Rennen zugejubelt hatten, an einer der vielen Kriegsschauplätze oft elendig verreckten. Mein eigener Vater kam bei einen Tieffliegerangriff schwer verwundet, nur noch mit linken Arm, von der Westfront zurück!
Großer Osterpreis ein voller Erfolg
BA.,Nr.84,Di., 11.4.1944: Mit dem „Großen Osterpreis“, ein 100 Runden-Mannschaftsfahren nach 6-Tage-Art, hat die Radsportabteilung des SV Havel 08 ihre diesjährige Radrennzeit auf der Havel-Bahn am Nachmittag des Ostermontag mit gutem Erfolg eröffnet. Trotz ungünstiger Wetterbedingungen, hatte die Bahn einen Massenbesuch zu verzeichnen. Spannende Rennen und Jagden erforderten oft Schiedsrichter-entscheidungen bei Spurts um die Punkte. Held des Tages war der zum ersten Male in Brandenburg startende Breslauer Mierke.
Ergebnisse:
Saager/Anger siegen beim „Großen Pfingstpreis“
BA.,Nr.124,Di., 30.5.1944: Starker Besuch der Radrennen auf der Havelbahn. Über 3000 Zuschauer sahen spannende Rennen. Magnet war wieder einmal der Deutsche Meister Harry Saager von RV Sturmvogel Berlin, der in allen Rennen, bei denen er startete, siegte. Stark fuhren auch die beiden Jugendfahrer Zoll/Weighardt aus Magdeburg, die in der Männerklasse antraten.
Ergebnisse:
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Wie oben bereits beschrieben, sind mir aus einer Annonce die Namen der ehemaligen erfolgreichen Radsportler von SV Havel 08, für die Otto Köpp ein Erinnerungs-Rennen in der frühen Nachkriegszeit auf der Radrennbahn an der Massowburg veranstaltete, bekannt geworden: Erwin Buck, Heinz Betge, Günter Köpp und Heinz Lotsch. Die vielen Erfolge sind gerade beschrieben worden.
Das Schicksal des jüngsten, dieser vier Brandenburger Spitzenfahrer soll hier stellvertretend genannten werden.
Jeder, der beim Lesen der nächsten Zeilen vielleicht einen 19jährigen, jungen, lebensfrohen Menschen(Radsportler) vor Augen hat den er kennt, wird wahrscheinlich tief schlucken, ohne die genauen Umstände zu kennen.
Hier die kurze Information der Wehrmachtsauskunftstelle für Kriegsverluste in Berlin am 4. Nov. 1943: Lotsch, Heinrich (Heinz), Erich, geb. am 29.11.1923 in Brandenburg, wohnhaft in der Blumenstraße 9, Beruf: Metallformer, Gefreiter bei der Nachschubkompanie des Panzergrenadier-Regiments 5, ist am 21. März 1943 bei Kromy/Rußland mit 19 Jahren gefallen, Todesstunde ist unbekannt.
Es gibt vier Orte in Rußland mit dem Namen Kromy (bei Orjol, Iwanowo, Nowgorod, Omsk). Am wahrscheinlichsten ist der Ort bei Orjol, der hinter der weißrussischen Ostgrenze liegt.
Der Krieg hat auch hier auch einen jungen Menschen zerstört, der vielleicht eine große Karriere als Radsportler gehabt hätte!
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Im ersten Halbjahr 1945 bis zum völligen Zusammenbruch des Deutschen Reiches, der mit der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 in Berlin- Karlshorst endete gibt es keinerlei Hinweise auf Radsport in der Stadt. Brandenburg war dann noch Ziel eines Bombenangriffes, der neben der Infrastruktur, wie z.B. das hoch moderne OPEL-Werk zerstörte. Darüber hinaus fielen auch wichtige historische Gebäude der Innenstadt dem Bombenhagel zum Opfer: Paulikoster, Gymnasium "Saldria", fast die gesamte Prachtstraße "St.-Annen" mit Hotels und Hauptpost, sowie das Neustädtische Rathaus und das Kurfürstenhaus.
Kurze Nachbetrachtung:
31. März 1945: Das Osterfest stand vor der Tür. Es war zwar Krieg, aber das Leben musste ja irgendwie weitergehen. "Gott sei Dank", dachte vielleicht so mancher hier bei sich, flogen die Bombengeschwader immer an Brandenburg vorbei und luden ihre tödliche Last in dem inzwischen zum Trümmerhaufen verwüsteten Berlin ab! Doch dieses Mal war alles anders. Sonst meistens nachts, heulten an diesem Tage schon vormittags die Sirenen. Wenig später sah man, dass aus nordwestlicher Richtung ein Bombergeschwader der US-Air-Force sich Brandenburg schnell näherte. Wer noch konnte, suchte Schutz in den Bunkeranlagen.
Die damaligen Augenzeugen und Militärs berichteten später, dass ab 9:31 Uhr 22 Minuten lang aus 265 Bombern insgesamt 720 Tonnen verschie-dene Sorten von Bomben abgeworfen worden sind. Sicher waren vor allem die kriegswichtigen Industriebetriebe Ziel des Angriffes, doch wurden auch sehr große Teile der ehrwürdigen Altstadt zerstört. Davon hat sich Brandenburg bis heute nicht erholt, wenn auch nach der Wende der Versuch gemacht wurde, einiges wieder aufzubauen, wie z.B. das "Pauli-Kloster". Die Opfer unter der Zivilbevölkerung waren auch erheblich mit: 550 Toten, 250 Verwundeten und zahlreichen Vermissten. 2100 Einwohner wurden obdachlos. Der von Hitler-Deutschland ausgelöste 2. Weltkrieg, hatte nun auch das beschauliche Brandenburg direkt erreicht.
Doch nicht genug damit. Am 20. April erlebte die alte Chur- und Hauptstadt ein weiteres Bombar-dement, bei welchem weitere Opfer zu beklagen waren und große materielle Schäden angerichtet worden sind (Fakten nach M. Lutzens, BRAWO,12.4.2020).
Wenig später erreichten dann die ersten Bodentruppen Brandenburg von Osten her. Durch sinnlose Straßenkämpfen, bei denen noch hunderte Soldaten auf beiden Seiten fielen, wurde das historische "Pauliviertel" in Brand geschossen, welches damit auf immer in den Flammen verschwand.
1945
Durch Befehl der Alliierten: Amerikaner „Gesetz Nr.5 der Militärregierung vom 31.5.1945" und der Russen (SMAD) wurde die National Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) und ihre Unter-organisationen verboten, was auch die Sportbünde- und Vereine betraf.
1948
Der (Bund Deutscher Radfahrer) BDR wurde am 21. Nov. 1948 wurde in den Westzonen wieder zugelassen. In der Ostzone (SBZ) wurde nach Gründung der neuen Massenorganisationen „Freie Deutsche Jugend“ (FDJ) und der Einheitsgewerkschaft „Freien Deutschen Gewerkschaft Bund“ (FDGB) am 1. Oktober 1948 der Deutsche Sportausschuss (DS) in dem es dann eine Sparte Radsport gab, aus der sich der Deutsche Radsportverband (DRSV) bildete.
Die Schlacken-Bahn wurde bis 1951 befahren und dann vom Beton-Oval auf dem Werner-Seelenbinder-Sportplatz an der Brielower Straße abgelöst. Viele Jahre wurden auch dort ausgezeichnet besetzte und spannende Rennen ausgetragen bis Ende der 50er Jahre. Die letzten Lokalmatadore hießen Erwin Rüdiger und Erich Peter. Parallel zum danach einsetzenden spitzensportlichen Niedergang des Bahnradsports in Brandenburg, setzte auch der Verfall dieser Bahn ein. Sie wurde zunächst teilweise und schließlich 1984 ganz abgetragen (nach Kurt Wilhelm).
In der DDR wurde der Leistungssport seit Mitte der 50er Jahre in Sportclubs konzentriert, die sich für den Radsport der Region Brandenburg in Berlin und später Leipzig bzw. Frankfurt/Oder befanden!
Eine große Freifläche neben dem Fußballfeld vom BSC 05 lässt noch die Lage der Bahn erahnen.
Wenn man vom Stadtteil Nord kommend einen Blick auf das Gelände wirft, passiert man einen sonst schmucklosen Bau einer Trafo-Station. Ein Graffitikünstler hat an allen vier Seiten sehr schöne Szenen gesprüht, die an die kurzen, goldenen Zeiten dieser Radrennbahn erinnern. Bei etwas Phantasie hört man noch das Knattern der Schrittmachermaschinen und die Anfeuerungsrufe aus tausenden Kehlen des Publikums: E.......rwin, E......rich“. (Quellen: Brandenburger Anzeiger ab 1880, Kreschel/Mertink, Brennabor-Werke, eine Bild- dokumentation 1995, Bauer, Grasow u. Kohnke, in „Die Reihe Archiv-bilder Brandenburg an der Havel 2
Abschließend noch Ausschnitte aus zwei Stadtplänen zur Lage der beiden Bahnen.