In diesem Buch, welches periodisch vom Deutscher Radfahrer-Bund von 1884 herausgegeben wurde, er-fährt man auch, dass in Neu-haldensleben zu dieser Zeit bereits mindestens zwei Radfahrer-Vereine bestan-den haben müssen.
Die Abkürzungen in der nebenstehenden Abbildung geben Auskunft über:
nennt die Namen der damals handelnden Personen, ihren Beruf und ihre Anschrift,
Die beiden Vereinen, der Radfahrer-Verein Neuhaldens-leben under RV Wanderlust haben sicher in der Stadt unter-schiedliche Interessen bedient. Der letztgenannte Verein trug sein Programm bereits im Namen "Wanderlust". Der R.-V. Neu-haldensleben war vielleicht etwas radsportlicher ambitioniert. Er war der Ältere, und sein Gründungsjahr war 1893.
Von überregional erfolgreichen Radsportlern aus Haldensleben in der Zeit zwischen 1893 und 1944 habe ich nie irgend etwas ge-lesen.
In der Nähe gab es weitere Radfahrer-Vereine:
Die Motive für die folgenden privaten Fotos stammen aus der liebevoll ausgestalteten Heimatstube in Calvörde, die ich anlässlich eines unserer EOS-Klassentreffen besuchen konnte und unter den vielen interessanten Ausstellungstücken dort fand.
Geschichte wiederholt sich offenbar!
Wie ich an andere Stelle schon beschrieben habe, hatten die Siegermächte nach der bedingungslosen Kapitulation Hitler-Deutschlands am 8.5.1945, u.a. sofort alle Sportvereine, im Rahmen des Entnazifizierungsprogrammes verboten. Nach und nach wurde das Verbot gelockert und 1946 aufgehoben. Es kam dann zu Vereinswieder- oder Neugründungen, die in der SBZ meistens mit neuem, "fortschrittlicherem" Namen (Lokomotive, Motor, Traktor usw.) unter Austauchs "besonders belasteter" Personen, die keinen "Persilschein" bekommen hatten, vonstatten ging.
In der relativ kleinen Kreisstadt ent- und bestanden nach 1952 zeitweise zwei Radsportvereine:
Aber, wie wir oben gesehen haben, gab es das schon vor 100 Jahren.
Im Programmheft von eines Rennens von 1956 finden sich 7 Sportler, die für "Medizin Haldensleben" starteten.
Der erfolgreichste Fahrer war wohl Georg Käsdorf, der sich alsbald den "Eisenbahnern" anschloss. Im Programm-Heft für das 5. Rundstreckenrennen 1956 sind weitere 6 "Mediziner" genannt, von denen Klaus Schulz und Hans Meiner sich bei je einem Rennen platzieren konnten.