Woher kamen die Fahrer, die auf der Sportpark- Bahn erfolgreich Rennen fuhren?

Viele von den Fahrern, die auf der Sportpark-Bahn in Brandenburg a.d.Havel erfolgreich von 1899-1914 bzw. 19921/22 gestartet sind, sollen hier genannt werden. Sie fuhren, teils mehrfach, Siege im Laufe dieser Jahre ein oder belegten Podiumsplätze.             

In der langen, durch den I. Weltkrieg bedingten Pause (1915-1920), sind keine Rennen im Branden-burger Anzeiger dokumentiert.

Zunächst sollen die einheimischen Fahrer aus der Stadt Brandenburg genannt werden. Viele starteten vorwiegend bei Amateurrennen. Diese waren manchmal  „offen für Fahrer aus dem gesamten Gau 20 (Berlin)“ ausgeschrieben, wozu Brandenburg gehörte. Häufig wurden aber auch im Rahmen der Profi-Rennen „Eingliederungsrennen“, die nur für Fahrer der Stadt Brandenburg „offen“ waren, durchgeführt. Das gab der Veranstaltung dann ein gewisses Lokalkolorit. Einheimische, meist junge Fahrer konnten sich vor großer Kulisse präsentieren, womit der eigene Nachwuchs gleichzeitig  gefördert wurde.

Doch, besonders in den Anfangsjahren, gab  einige Spitzenfahrer auch in der Stadt. Erinnert werden soll zunächst an die Dauerfahrer, welche gegen starke nationale und internationale Konkurrenten erfolgreich waren. Hervorzuheben sind Gustav Gräben und Gustav Schadebrodt in den Jahren von 1899 bis 1908. Später zählten Paul Adam, Otto Deickert, Fritz Dornburg, Julius Kaupert, Richard Kläre, Otto Köpp, Franz Rulfs und Herrmann Supply  bis 1922 auch als kampfstarke Lokalmatadore.

Von 1899 bis 1914 fuhren Mehrsitzer(=Tandem)/Ausscheidungsfahren/ Zweiermannschaft/ Flieger(=Sprinter): Fritz Seyfarth, Hans Köppen, Herrmann Krüger, Robert Jäger und ab 1921 Ernst Köppen, Erich Betge und Erich Vinzelberg sehr erfolgreich.

Die folgenden Fahrer waren unter Nennung des Vereins bei Lokalveranstaltungen erfolgreich am Start:

B.R.-V. von 1884:  Carl Bassow, Paul Gericke, Friederich Hollerbaum, Robert Jacob, Robert Köhler, H. Leckert, A. Neumann, Willy Roetz, Max Schmidt,  Hermann Schüler, Fritz Seyfarth,  Carl Voigt,                                                                        

B.R.-V. Vorwärts 1887: U. Behr, Otto Deickert, J. Demohn, Johann Dumzlaff, Feuerherd, E. Kalisch, Kiesewetter, G. Köhler, Neudeck, P. Quandt, O. Richter, Franz Rulfs,   G. Schmidt F. Sengespeik, W. Voigt,                                                                                          

R.-V. Brennabor 1891: Hoffmann, Wagner                                                                           

R.-V. Brandenburger Rad-Club: Paul Schmidt,                                                                    

R.-V. Brandenburger Radrenn-Club „Echo“: W. Mauerhoff,                                              

R.-V. Brandenburger Tourenfahrer-V. 1896: Franz Rulfs

Einige Fahrer nahmen nur am Motorfahren am Schluss der Veranstaltungen teil,

andere ehemalige Rennfahrer fuhren später

Schrittmachermaschinen: Erich Brand, Max Strecker, Fritz Ruhle (Ex-Brandenburger zog nach Bitterfeld), Paul Häusler, Fritz  Dornburg, Dölitsch, Haseloff, Noll, Möwisch, Eggebrecht, Stübing, Otto Schadebrodt.

 

Es gibt auch zwei Berichte über:                                                                                         

(Meisterschaft von Brandenburger a.d.H.: 1. Weber –Meisterschaftsschärpe, 2. Supply im  25 km Dauerfahren.

Diese waren offen für die Brandenburger Rennfahrer-Vereinigung mit den Startern: Paul Adam, F. Dorenburg, G. Dahnke, Drange, Gullmann, Kaupert, Otto Köpp, Georg Mattusch,  Pietsch, Hugo Schulz Stucki, Hermann Supply, Heinz Wilke

25.9.21 Meisterschaft von Brandenburg am Start: Paul Adam, Fritz Basener, Born, Erich Betge, Heinrich, Willy Dahnke, Demnick,  Ernst Köppen,  Julius Kaupert, Kasbrowsky,  Otto Köpp, Fritz Lähne, Leue, Mucha, F. Papendorf, Otto Tauchert, Willi Tauchert, Opitz, Raschke, Rudolf Schadebrodt (jüngerer Bruder von Gustav und Otto Schadebrodt), Scheuba, Secura, Stechun (eventuell August Steguhn gemeint?), Herrmann Supply, Teßmann, Erich Vinzelberg, Weber, F. Wegener, Wühle,  

 

Doch die Radrennbahn konnte nur durch attraktive Rennen von bekannten Berufsfahrern mit Besucherzahlen von 4000 bis 8000 Menschen wirtschaftlich erfolgreich geführt werden. Deshalb wurden aus dem gesamten deutschen Raum und aus dem Ausland einige der besten Fahrer verpflichtet. (Viele heutige Stadtteile Berlins waren damals noch selbstständige Städte)

 

Die gelb markierten Fahrer waren international herausragende damalige Spitzenkönner!

 

  1. Aachen             Josef Niederau 
  2. Adlershof        Lutze,
  3. Berlin               Max Willy Bader, Heinrich Brüggemann, Herbert Döhn, Alfred Görnemann        (1901(Amateur-WM, 1903 tödl. verunglückt), Grandpierre, Freiwald,  Gildemeister,        Max Hahn, Häusler, Max Heiny, H. Hoffmann, Emil Kelbel, Krahner, L. Krüger, Hunger,  Kendelbacher, Krause, Otto u. Willi Küpferling (Dt. Sprintermeister 1905), Gusta Janke (Steher-Vizeweltmeister der A. 1908), R. Lehr, Willy Lücke, Mensing, Paul Michaelis,  Curt Moritz, Karl Müller, Willi Müller, Naujokat, Hermann Przyrembel (Vize-Stehermeister der B.), Rabe,   ab 1921: Otto Pawke, Krahner,  Paul Jenske, Petri,  Radomsky, Curt Riesner,  Ernst   Rottnick, Rudolf Rüdiger, Walter Rütt (WM 1913), Carl Rudel, Karl Saldow, Fritz Schallwig, Ernst Schönborn, Richard Schwäbe, Willy Selle, Eugen Stabe, Artur  Steffens, Arthur Stellbrink(Steher-Europameister 1908) , Willy Tadewald, Willy Techmer, Arthur Tetzlaff, Oskar und Otto Tietz, Fritz Wiegand, Willy Voigt, Wolff (Viele von ihnen waren erfolgreich bei den „Sechstagerennen“
  4. Braunschweig   Bremer
  5. Breslau   Ackermann, Fritz Hoffmann, Neugebauer, Stannek, Richard Scheuermann (Weltmeister 1913 tödl. gestürzt), Welz,
  6. Bremen/Brinkum L. Ellinghaus
  7. Charlottenburg   W. Hallwachs,  Paul Mündner, Oskar Peter, Buder, Hilscher
  8. Dresden                    Arthur Süßmilch, Kurt Rosenlöcher, Schröter
  9. Duisburg                   Walter Rütt (Weltmeister)
  10. Erfurt                         Otto Hentsch, Lange     
  11. Essen                           H. Przyodda (der kleinste Dauerfahrer der Welt)
  12. Halle/Saale               Georg Dill, Konrad Wurmstich
  13. Hamburg                   Winnemann, Althof
  14. Hannover              Willy Arend (Weltmeister), Franz Baeßler, Conrad, Fritz Brehmer,                    Heering, Bernhard  Hofele, W. Kriesche,  Luttermann, Niehoff, Conrad, Leopold, W. Kriesche, Fritsche
  15. Helsingforth      Wathén
  16. Frankfurt a.M.  Möder,  Weiß
  17. Friedenau           Alwin Hullach
  18. Köln                      Karl Gillmeister
  19. Krakau                  Hardy Kühne
  20. Landsberg           Weimann
  21. Leipzig   Paul Damm, Max Anders, Walter Engelmann (Weltmeister 1903), Walter Ebert,    Hofer, ab 1921: Heuer, Pickardt
  22. Ludwigshafen   Willi Keller, Bettinger
  23. Magdeburg       Ernst Ahrens, Becker, Fritz Binge, Willy Boring, Gustav Brummert, Hamann, Wilhelm Erstling, Hermann Feuerriegel, Martin Korn, B. Jenthe, , Albert Kiehne, Karl Werner, Max Inow, Luther, Müller, Grade,  Mühlbach, Metzenmacher, Michaelis, Rhode, Ernst Rottnik (früher Berlin), Ernst Schenke , Wilhelm Sprott, Heinrichs, Jankowsky,                                
  24. München        Adam Bäumler, Fritz Kurzmeier, Joseph Fischer, Ostermeyer, Rank, Thaddäus Robl,
  25. Rathenow          Quadfasel
  26. Straßburg          Dirkheimer
  27. Schwerin           Willy Vogt
  28. Spandau            Hungermann
  29. Treptow             Götze, ab 1921 Erich Abraham
  30. Würzburg           Fritz Hitzler
  31. Zehlendorf         P. Schwarz, Adolph Schulze

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Ausland:

  1. Belgien              Arthur Vanderstuyst- Antwerpen, Ivan Goor
  2. Dänemark       Poulsen, Carl Hellemann, M. Johannsen, Fed. Tybus, And. Hansen   Kopenhagen,
  3. England            Tommy Hall (Stundenweltrekordler 1903)
  4. Frankreich     Eugeni Dutrieu-Lille, L. Bocquillon, R. Th. Bláu, Fr. Le  Dos , Georgé Pari
  5. Holland         Piet Dickentman (Weltmeister 1903)  , H.R. Schoonthoven, C.A. Laufer,  John Stol, de Bruin, van Leeuven  (Amsterdam), de Roos (Den Haag), Van Lyck (Rotterdam)
  6. Italien              Carlo Bardoni- Rom, Carrapezz
  7. Österreich /   R. Heller, Büchner, Alex Sykora, Jean Edely, Schilling, Karl Käser(Deutscher der in der Schweiz und Österreich fuhr, tödl. verunglückt auf der Bahn in Plauen, Rudi Nowack.  Kudela-Prag/Wien (1920 tödl. gestürzt Köln)
  8. Ungarn             William Possert , von Päspöcky Budapest
  9. Polen                 Gustav Dubaschny-Warschau (wurde als Deutsch-Russe bezeichnet)
  10. Schweiz            Fritz Ryser (Weltmeister 1908) , Emil Dörflinger(mehrfacher Meister      der Schweiz-  Basel),  Andemars (Genf), Jean Schneeberg, Miller( Zürich),
  11. USA                    Woody  Hedspath - Indianapolis, Vendredi, A.H.Spain (alle Afro- Amerikaner, ab 1921: Robert „Bobby“ Walthour (2 x Steherweltmeister)

 

 

 

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© Dr. med. Fritz Baars