Erste Saison als Lizenzfahrer.

Das ist symbolisch die Lizenz von der zweiten Saison - 1963.

Nachdem ich Anfang des Jahres noch 3 Tourenfahrerrennen gewonnen hatte, ver-sagte ich auf dem "Täve-Schur-Renn-kurs" im Rothehornpark in Magdeburg beim Bezirksausscheid der "Kleinen Friedensfahrt" auf dem nassen, rutschigen Boden in einer spitzwinkligen Kurve völlig und "flog" aus derselben. Beim Nachsetzen kam nur noch ein magerer 20. Platz heraus. Das war mein 13. Rennen als Tourenfahrer und auch mein schlechtestes Ergebnis. Da die Rennveranstaltungen für Touren-fahrer  immer seltener wurden, ich aber mehr Rennen fahren  wollte, entschloss ich mich, am 8. Mai 1962 in die Rad-sportsektion der BSG Lok Haldensleben einzutreten.

Ich hatte inzwischen einen neuen Rahmen bekommen und fuhr ohne wackligen Kettenspanner.

Bei meinen ersten Rennen 1962 war ich weiterhin ziemlich vom Pech verfolgte und musste das vielgepriesene "Lehrgeld" reichlich zahlen. Da wir in der unteren Jugendklasse ohne Schaltung fuhren, hatte ich mir einen, offenbar untauglichen Kettenspan-ner angebaut, der bei meinem ersten Rennen als Lizenzfahrer, der Bezirksmeisterschaft Magdeburg, auf dem welligen Kleinpflaster-belag bei der Abfahrt vom Irxlebener Berg auf der B1 die wilden Schwingungen der Kette nicht abfangen konnte, und dieselbe absprang.  So musste ich in der Endphase kurz vor Olvenstedt 2x vom Rad und folglich  die Spitzengruppe, in der ich fuhr, ziehen lassen - Platz 10! Bei einem Kriterium in Güsten am 11. Juni klappte es schon besser- 3. Platz. Dann folgte am 1. Juli in Lauchhammer mein erstes DDR-offenes Rennen mit viel stärkerer Konkurrenz- 10. Platz. In Wernigerode beim "Harzer Bergpreis" am 12. August geriet ich dann in einen Massensturz, hatte einen Knick in der Felge und schied aus.

Nach einer Übernachtung in der Jugendherberge Stiege, wo ich die Felge notdürftig wieder herrichten konnte, startete ich am nächsten Morgen um 5 Uhr zu einem "Gewaltritt" nach Plauen/Vogtland, um eine Sommerferienbekanntschaft zu besuchen. Es war sehr heiß, und gegen 21:30 h erreichte ich während eines Gewittergusses im Dunklen den Stadtteil Reusa nach gut 200 km.

Nach meiner Rückkehr, allerdings per Bahn, hatte sich dadurch eine sehr gute Form aufgebaut. So belegte ich beim gut besetzten "Großen LPG-Preis" in Havelberg Platz 2.

Eine Woche später bei "Rund um Potsdam" regulierten 2 Reifenpannen meinen Erfolg: "Außer Spesen, nichts gewesen!" Bei den nächten 3 Rennen (Harzrundfahrt und Kriterium in Magdeburg und in Kalbe/Milde) belegte ich die Plätze 8, 5, 8.

Der Sieger des Kriteriums in Güsten,  Dieter Dovatt  von Aufbau Börde Magdeburg  und der Zweite, Heinz Röder Stahl Sanger-hausen, waren im Männerbereich später DDR-Spitzenfahrer und fuhren in den bekannten Sportklubs  SC Dynamo Berlin und SC Turbine Erfurt.

Wir trafen später bei weiteren Rennen aufeinander. Im September 1962 wurde ich dann Zweiter hinter Dovatt beim DDR-offenen Rennen   in Havelberg.

Einen schönen Abschluss der Saison am 28.10. 1962 gab es dann in Gardelegen mit einem 1. Platz und dem Gewinn einer Schokoladentorte!Zum Saisonausklang klappte es mit dem ersten Sieg in einem Straßenrennen in Gardelegen.

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© Dr. med. Fritz Baars